Tipp 3: Mal wieder einen ordentlichen historischen Schmöker lesen

1914 gab es eine von Oskar Niedermeyer initiierte deutsche Expedition nach Afghanistan. Die hat Steffen Kopetzky als Grundlage für einen breit angelegten und spannend erzählten Roman genommen. Der ist vielfach als zu weitschweifig, Karl May de luxe (aber ohne Humor) und sonstwie abqualifiziert worden. Ich möchte ihn hier aber ausdrücklich verteidigen und empfehlen für diejenigen, die mal wieder einen dicken Roman mit viel interessantem historischen Hintergrund, viel Spannung in epischer Breite und einem „doppelten Boden“ lesen möchten. Super bei Urlaub, Klinikaufenthalt (die Schwestern und Ärzte können bestätigen, dass ich gar nicht zu sprechen war) oder sonstwie ausbrechender Muße. Der Roman versetzt in die Zeit bei Ausbruch des 1. Weltkrieges, bringt viel Lesevergnügen und Einsichten in das Weltbild der handelnden Militärs. Sie spielen ein Strategiespiel namens Risiko – ein Spiel, aus dem Ernst wird. Steffen Kopetzky, Risiko, Stuttgart 2015

Tipp 1: Lesen und Schifffahren

Mal lesen: Hettche, Die Pfaueninsel (Hamburg 2014) und dann hinfahren mit dem Havelschiff. Der Hintergrund, den Hettche auf ebenso unterhaltsame wie nachdenklich stimmende Weise seinen Lesern mitgibt (das Monströse, der Wechsel der Weltsicht, der historische Kontext von 1810 bis 1880 der zwergwüchsigen Protagonistin Marie) lässt mit „neuen Augen“ auf der Pfaueninsel herumspazieren. Ein wunderbarer Kopf- und Real-Ausflug! Thomas Hettche, Pfaueninsel, Köln 2014