Tipp 12: Der Geruch des Paradieses

Elif Shafak, Der Geruch des Paradieses Im Herbst 2015 hat Elif Shafak sich im Spiegel zur Situation der Frauen in der Türkei geäußert, indem sie die Widersprüche ihrer eigenen Biografie schildert und neuere Beispiele der Unterdrückung türkischer Frauen anführt. Sie geht davon aus, dass die Situation der Frauen sich weiter verschlechtern wird. Wenn wir mit Sorge auf die Rolle der Medien und andere Entwicklungen in der Türkei schauen, wohl leider keine falsche Vermutung.

Mathilde Vaerting

FRAUEN! Wisst ihr, wer Mathilde Vaerting ist? Wisst ihr, warum ihr nicht wisst, wer das ist? Vielleicht weil sie eine Frau war, die sich um folgende Themen gekümmert hat: Gleichberechtigung der Geschlechter – Koedukation – Mathematikunterricht – Stures Auswendiglernen als Zerstörung der Intelligenz … Und weil das alles nicht schon karriereschädlich genug war und ist (!), lebte sie später mit einem 20 Jahre jüngeren Mann zusammen und verfasste Schriften, die sich an einer Ikone Nachkriegsdeutschlands abarbeiteten: Konrad Adenauer. Immerhin: Messingen, ihr Geburtsort darf sich bald Frauenort nennen…und ihr Grab kann man nun auch wieder finden, aber die Namensgebung einer Schule hat sie sich versaut durch steile Thesen gegen „Conny“.  Mathilde, ach Mathilde … Und mein Anteil dabei? Ich werfe mir vor, damals nicht hartnäckiger für sie als Namenspatronin der Gesamtschule Emsland gekämpft zu haben. Sie hätte perfekt gepasst..aber da waren mal wieder die üblichen Windmühlenflügel.. Ich bin bis heute der Meinung, dass Mathilde Vaerting als erste geisteswissenschaftliche Professsorin des deutschen Reiches mit ihrem Werk eine sehr interessante und würdige Namenspatronin einer emsländischen Schule sein könnte! Zwischen den Ordnern KRANK und LITARARY NIGHTCLUB steht in meinem Regal seit vielen Jahren ein Ordner, der MATHILDE, ACH MATHILDE …heißt (Untertitel: Mathilde Vaerting, eine verhinderte Namenspatronin). Heute habe ich ihn nach langer Zeit wieder hervorgeholt, denn Messingen darf sich Frauenort (LT vom 25.11.17) nennen (Glückwunsch, Frau Kottebernds!) Meine Geschichte ist schon etwas älter und handelt davon, dass manches im Emsland wohl etwas länger dauert (oder auch nie etwas wird!)