Aserbaidschan – Land des Feuers (für Bilder: anklicken)

Unser drittes Reiseland begrüßt uns mit strengen Kontrollen, dann großer Freundlichkeit und einem der ältesten Orte des Kaukasus: Sheki. Der KhansPalast hat ungeheuer reichhaltig bemalte Interieurs und unglaublich schöne Fenster aus Murano-Glas. In einem Handwerkscenter (in einem ehemaligen Gefängnis untergebracht) erfahren wir etwas über das Verfahren der Verglasung. Das farbige Glas wird sehr kunstfertig in schmale Holzlatten eingefügt, eine Technik (Shebeke), die offenbar bis heute Tradition hat. (Offenbar hatte der Handwerker, der uns sehr geduldig und stolz diese Technik erklärt, in seinem Leben gelegentlich mit gefährlichen Maschinen zu tun; es fehlten einige Finger, was seiner Kunstfertigkeit im übrigen keinen Abbruch tat).

Georgien – Italien des Ostens (Für Bilder: anklicken)

Beginnen wir mit der Hauptstadt: Tiflis-Tbilisi-Tbilissi- „Watt nu?“,  würde der entscheidungsfreudige Berliner sagen. Wiki und die deutschen Leitmedien halten an Tiflis fest, obwohl es nicht mehr die offizielle Bezeichung der Stadt ist. Die grüne Schreibe unten ist (wie der Fundort Tbilisi vermuten lässt) die richtige. Aber: Das scharfe s wird im Deutschen ss geschrieben. Also ist auch Tbilissi richtig. Wer sich vor der Aussprache von Tb am Wortanfang fürchtet, kann Chacha (s.u.) trinken – das löst die Zunge – oder:  üben! Unsere georgische Reiseleiterin, der wir die schöne Erkenntnis verdanken, dass HeiligeGottsMutterMaria ein einziges Wort ist, bringt uns sogleich mit den Errungenschaften der georgischen Brennkunst in Berührung: Chacha (Tschatscha),

Tipp Nr. 18

Lesetipp 18: Poladjan, Hier sind Löwen Eine deutsche Buchrestauratorin mit armenisch-russischen Wurzeln reist auf Drängen ihrer Mutter (die sich dann aber merkwürdig indifferent zeigt) nach Jerewan, wo ihr eine alte Familienbibel zur Restauration in die Hände fällt. Erzählt wird in einer zweiten Ebene die Geschichte der Kinder Anahid und Hrant, die mit dieser Bibel während des armenischen Genozids vor den Türken fliehen. Beide Geschichten werden ohne emotionale Wucht (die sich anbieten würde) in einander verwoben erzählt. Die junge Frau, die sich in der armenischen Hauptstadt auf eine Affäre einlässt und durch unterschiedlichste Freunde viel über die armenische Lebensrealität erfährt, wird durch die Arbeit am Evangeliar immer wieder in die historische Dimension gezogen. Dadurch entsteht der Wunsch nach der Klärung der eigenen Familiengeschichte (den die Mutter verwehrt) und damit nach der Frage, auf welche Weise die Vergangenheit in die Gegenwart ragt. Lesen? Unter bestimmten Umständen: Ja! Die Umstände sollten sein: Interesse an armenischen Themen, ein bisschen Toleranz gegenüber der Erzählerin, die sehr viel Informationen über dieses ebenso wunderbare wie geschundene Land in eine sehr vielschichtige Torte gebacken hat. Und: Als Vorbereitung zum Besuch des Matenadaran (Zentralarchiv für alte armenische Handschriften in Jerewan) und Armeniens geradezu ein Muss! Katerina Poladjan; Hier sind Löwen, Frankfurt/Main 2019   Einband des Etschmiadsin-Evangeliar, 6. Jh.