Es ist verboten sich bügeln zu lassen – eine Hommage auf portugiesische Reiseleiterinnen (für Bilder bitte anklicken)

Wir hatten in der Mehrheit portugiesische Reiseleiterinnen, darum nehme ich jetzt mal den weiblichen Plural. Sie werden gut ausgebildet: 3 Jahre Universität mit einer robusten Grundbildung in Landeskunde, Geschichte und Geduld, das ganze garniert mit zwei Wahlsprachen. Die Kamikazefliegerinnen unter ihnen wählen Deutsch als eine davon, eine zu Recht als schwer verschriene Sprache. Kompliment! Die Kamikazefliegerinnen sind einfach toll, didaktisch geradezu genial. Woher ich das weiß: Beim Schreiben des Reiseberichts musste ich fast nichts nachschauen, weil mir offenbar die passenden Informationen in passender Wiederholung und in plausiblen Zusammenhängen beigebogen worden sind. Darauf könnte sich so mancher Lehrer etwas einbilden und sich eine Scheibe bei den Damen abschneiden. (na gedanklich!) Und bitte, liebe später mit ihnen Reisende: Gewöhnt ihnen nicht ihre wunderbaren Sprachmacken ab! Das ist soo schön! Erheischen ist ein in Deutschland verschwundenes Wort, das dankenswerter Weise portugiesische Sprachlehrer am Leben erhalten. Alle sagten das: Jetzt erheischen wir…Das ist einfach hundertmal charmanter als so etwas Banales wie: Wir kommen jetzt nach… Niemand kann gebügelt werden heißt offenbar so viel wie: nicht verunfallen. Ich finde das viel anschulicher. Außerdem sind sie philosophisch veranlagt: Seit ich mich kenne (wer kann das schon von sich sagen) oder: seitdem ich weiß, wer ich bin…oder: man darf die Gäste ja nicht für doof erklären! oder: schmeckt so gut wie geklaut! Schön auch: Die Verrückten verstehen auch nicht, warum sie sind verrückt! Stimmt doch einfach! Oder: Alle Sportarten wie Rudeln! Was man sich unter Rudeln alles Tolles vorstellen mag! Schön auch ein kleiner Wutanfall über einen untätigen Bürgermeister: Er fliegt mit dem Wind, wechselt die Partei und bleibt Bürgermeister! Danke, liebe Reiseleiterinnen, ihr wart das Salz in der Suppe dieses wunderbaren Landes! Bitte macht ganz genauso weiter. Ich fand auch toll, dass ihr zum Teil so mutig wart, Persönliches über die Lebenssituation eurer Familien zu erzählen. Danke!