Meine Oups!-Momente 2023 (für Bilder bitte anklicken)

Teil 1(29.10.2023):

Singapur, Gardens by the Bay, Eingang (Chinesisches Neujahrsfest am 22. Januar 2023)

Kennen Sie das? Sie betrachten sehr ernsthaft und um kulturelle Fortbildung bemüht einen Tempel/eine gotische Kirche/ein Monument…, drehen sich um und beobachten, wie ihr Reiseleiter während dieser Spezialführung sich angelegentlich und gelangweilt in der Nase bohrt? Das ist dann fotografische Contenance, kein Foto zu machen!

Eggssperts – Melbourne, Queen Victorias Market (3. Januar 2023) – Es gibt geplante Komik…

Aber es gibt ganz viele Momente auf Reisen und zu Hause, die dieses kleine Oups! im Kopf erzeugen, wahlweise von leichtem Grinsen, allgemeinem Zweifel oder mildem Erstaunen begleitet. Ein Ort in der Welt, an dem mir dieses Gefühl besonders oft aufstieg, war Singapur.

.. und ungeplante Komik … Singapur, Gardens by the Bay, Flowerdome

Der Kontrast zwischen meinem norddeutsch-karg-miesepetrigen Geschmack und der bunten Material-Unbesorgtheit zum Beispiel des in Singapur ausführlich gefeierten chinesischen Neujahrsfestes war mir eine einzige „Rumoupserei“. Aber in den Gardens by the Bay fand sich ein schönes Bild für dieses erstaunte Gucken: die Grinsekatze!

Singapur – Flowerdome – Grinsekatze

Sie erinnern sich: Alice in Wonderland, dort taucht besagte Katze auf, die die interessante Eigenschaft hat zu verblassen, ihr merkwürdiges Grinsen aber noch lange zurückzulassen.

Flowerdome – Foto fürs Familienalbum

In all‘ dem Hasen- und sonstigen Figurengewusel fiel die Grinsekatze mir auf als gute Erklärung für das Gefühl, mit dem man dort im Flowerdome am Neujahrstag herumstolperte.

Anhand der Größe der Personen am unteren Bildrand können Sie die Dimensionen erahnen – im Flowerdome  geht man im weiten Schneckengang nach oben – um dann buchstäblich umwerfende Eindrücke zu haben!

Dann gibt es natürlich auch viele Momente, die durch die Kombination von Unerwartetem und Wunderlichem zustande kommen, zum Beispiel diese Kuh mit der schlecht gelaunten Taubenfütterin.

Porto (Portugal, 5. April 2023)

Besonders ergiebig für Fotos von Oups!-Produkten und Oups!-Läden sind Flughäfen, auf denen ich mich wegen der Wartezeit immer mal gerne herumtreibe.

Flughafen Singapur – Changi – Terminal 3 – diese Kiste wechselte im Sekundentakt wild die Farben und Formen (23. Januar 2023)

Weil diese Oups!-Bilder oft in der Ernsthaftigkeit „ordentlicher Reiseberichte“ untergehen, habe ich mich nun entschlossen, für ein paar Wochen immer sonntags diese Nebenerzeugnisse auf momos-memos zu veröffentlichen.

Salamanca, San Sebastian, Portal (3. April 2023) und…

…dasselbe Portal – an dieser Stelle etwas recht frei restauriert (oder hatte der frühere Bildhauer wohl eine Vision?)

Gerade gestern auf dem Rückweg vom Lingener Wochenmarkt sah ich dieses winzige Fahrrädchen fest verzurrt an diesem riesigen Laternenmasten….oups!

Oups!-Momente 2 (5.11.2023)

Komisch, immer wenn ich diesen einen Weg über den Friedhof gehe, muss ich an Lichtenberg denken: „Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt und die er so lange wie möglich mit den Hosen des guten Anstands zudeckt.“

Lingen – Neuer Friedhof

Quatsch, denke ich dann. Engel mit Hosen? Quatsch…und widme mich anderen Grabsteinen und Gedanken…

Lamego (Nordportugal)

Nicht immer ist gut gemeint auch gut gemacht, worüber man sich bei religiösen Motiven dann zwar mit Kommentaren tunlichst zurückhält. Trotzdem: meine Kamera hat die Angewohnheit, dann völlig selbstständig die Richtung zu wechseln…was ich da manchmal später für Fotos finde..ist schon merkwürdig.

 

Jetzt fängt dann auch bald die schöne Zeit an, in der es von geschmackvollen Dekorationsdingen nur so wimmelt. Darauf freu‘ ich mich schon sehr (und werde in Kürze berichten). Im Baumarkt gab es die ersten Vorfreude-Hinweise (eine große deutsche Kaffeefirma macht gerade Reklame mit: 20 % Vorfreude-Rabatt) . Der Baumtransport für unser aller Lieblingsfest ist jedenfalls schon geregelt:

Aufgeblasen

Dort fand ich auch individualisierte Zollstöcke, genauer Gliedermaßstäbe. Ich drehte das Karusell, das fein säuberlich nach ABC geordnet war (Dieter allerding beherrscht das Alphabet nicht so gut und hat falsch zurückgesteckt): kein einziger Frauenname! Währenddessen wurden wir von einer sehr kompetenten Dame sehr gut beraten. Ein Gliedermaßstab hatte dann wenigstens die Aufschrift Frauenpower! Na ja…und dazu das übliche Text-Gruselkabinett,  wie Meiner ist…Ich Chef – du nix...ein Kerl wie ein BaumSchwarzarbeiter!  AUHA!!

Einer gefiel mir dann doch: Finger weg! Gesagt!-Getan!….

 

Oups!-Momente 3 (12.11.2023)

Fotto!Fotto!

Zu Beginn dieser Bewegung haben wir uns in Europa über die in Rothenburg ob der Tauber einfallenden Japaner amüsiert: Sie polterten aus den Bussen, schauten nicht, nein überhaupt nicht, rissen die vor dem Bauch bammelde Mamya-Kamera hoch und …klack…klack..klack…

Heute gibt es verschiedene Ausprägungen des Phänomens. Allen gemeinsam ist eine exorbitante Selbstdarstellungs- und Dokumentationswut (Ich war da!) Das Graffiti oben scheint mir eine gute Versinnbildlichung dieses Vorgangs.

Diese lustige kleine Gesellschaft in Nepal rief mir „Fotto!Fotto! please!“ hinterher

Seitdem nenne ich das Phänomen Fotto!Fotto!

Tiflis

Wenn man bemüht ist, etwas von der Athmophäre einer Stadt einzufangen (unten Lissabon mit einem Denkmal für die Pflasterarbeiter), kann es so weit gehen, dass man partout nicht das Denkmal selbst vor die Linse bekommt, sondern immer garniert mit Selbstdarstellern. Jeder, der versucht Gebäude, Landschaften, Gärten…zu fotografieren, kennt das lästige Phänomen: Garnitur mit posierenden Menschen aus aller Welt!

Die Selfieteritis ist in Asien besonders ausgeprägt, aber auch wir Europäer gehen da gerade auf die Überholspur.

 

 

Familienbild mit Maske – Singapur

Foto mit Eindringling – Singapur, Botanical gardens

 

Hier – muss ich gestehen – haben mich neben Fotto!Fotto! die Schuhabsätze interessiert.

 

Manchmal erwischt es einen auch selber – beim Blick in den Kabinenspiegel

 

Wenn es ans Heiraten geht, sind an allen berühmten Orten der Welt die Fotto!Fotto!-Künstler unterwegs.

Fotto please (Ketut, Bali)

Fotos sind oft gewollt und erbeten…

…manchmal aber nicht so wirklich…

Oh du fröhliche!

Es kommt – unaufhaltsam – es kriecht aus allen Ecken, es klingelt schon wieder so ein bisschen. Weihnachten schleicht heran auf leisen Sohlen, zuerst wehren wir uns noch ein bisschen („nee, doch nicht jetzt schon Lebkuchen…“), aber dann werfen wir uns in die große sentimentale, süße Welle.

Manches ist und bleibt zum Lachen, anderes wird von uns gnädig und mit Kinderaugen wahrgenommen. Es weihnachtet halt…hier ein paar Beispiele aus diesem Jahr (Also sozusagen Weinnachtsnachwehen im Januar 2023) Später mehr aus dem „laufenden Geschäft“.

Zitadelle Spandau

Weihnachtliche Flugobjekte (Neuseeland)

Weihnachtspullover (Weihnachtsmarkt Spandau)

Weihnachtsbaumwettbewerb (Neuseeland)

Dieses Exemplar hat nicht gewonnen, ist aber schon bemerkenswert.

Singapur: 35 Grad im Januar

 

Oups!-Momente 5 (4.12.2023)

Während ich weiter Oups!-Weihnachtsmomente sammele (den sprechenden Hirschen kennen wir schon zu lange, um ihn noch komisch zu finden), hier noch einmal eine Runde aus dem letzten Jahr.

Viele wunderliche Anblicke entstehen nicht sozusagen an und aus sich, sondern durch den Kontext, durch andere Erwartungshaltungen. Ich musste immer wieder über den bunten Blumenschmuck aus Kunsstoff lächeln, wenn direkt daneben bei 30 ° die schönsten Geranien blühten…

…wenn glückliche Schweine auf ziemlich viele Schinken von ziemlich toten Schweinen treffen….

Räucherei in Salamanca

…wenn auf Fischmärkten die seltsamsten Tiere herumlungerten,

..diese hier wurden von meiner kleinen Tocher damals „Angucker“ genannt (mit der Bitte, selbige aus der Bouillabaisse zu entfernen)

…bewacht (?!) von von den bestgenährtesten Katzen, die ich in ganz Portugal gesehen habe…

..behäkelte, bestrickte, bemalte, beklebte…Häuser…

Nach dem Motto: „Kann mich gar nicht entscheiden, ist alles so schön bunt hier!“ (Nina Hagen)

Oups-Momente 2023 (6) mit Jahresendgrüßen 😉

Liebe Freundinnen von momos-memos! (23.12.2013, Sie wissen ja: ungerader Tag=weiblicher Plural)

Keine Angst! Ich erspare Ihnen und euch die betulichen Worte zum Jahresende, wo gemeinhin verkündet wird, was jede (23.12.) schon weiß: Dass das Jahr bald zu Ende sein wird, das Leben im allgemeinen schwerer, die Kriege bedrohlicher, die Hochwasserpegel höher und die Preise im Lieblingsrestaurant unerschwinglicher.

Das und die einschlägig vorbestraften Ursachen brauche ich Ihnen nicht alle um die Ohren zu  säuseln. Es reicht doch gerade! Das Leben ist zwischendrin ja auch mal ganz lustig und hübsch. Klar: All das Ärgerliche, wie politische Unfähigkeit, Ignoranz, schlechtes Wetter, Aggressivität, Krieg, unschmackhafte Küche, meckernde Nachbarn, doofe Kinder…bleibt uns ja erhalten, aber es ist erlaubt, den Fokus auch mal auf etwas Erfreulicheres zu richten. Machen Sie das 2024 immer mal wieder, denn so richtig Tröstliches zu diesem neuen Jahr gibt es gerade nicht zu verkünden.

Geradezu untröstlich kann einen das diesjährige Weihnachts-Wetter machen: Hier aus unserem Zonta-Stand auf dem Lingener Weihnachtsmarkt heraus aufgenommen. Wir werden den Erlös an das Lingener Frauenhaus spenden und unser Dank gilt den tapferen (und wetterfesten) Käuferinnen, die dann doch noch kamen!

Neben allerlei Tristem bietet diese Jahreszeit ja auch lustige Sachen – wenn man es nicht übertreibt:

Berlin, Breitscheidplatz

Weihnachtsmarkt Gendarmenmarkt (da wird gebaut, also ist er vorübergehend auf dem Bebelplatz)

Wenn man den Kudamm hinunter wandert, findet man dann auch tolle Weihnachtsgeschenke…

…und Weihnachtsmänner auf Motorrädern…

…auch motorisierte Engel…

Zudem lungert überall die Heilige Familie herum, diese hinter Glas und mit nickendem Kamel (was will uns das sagen?) – Weihnachtsmarkt Spandau

..wobei mich diese Weihnachtsmarktbude doch etwas ratlos gemacht hat.

In den Konsumtempeln der Nation herrscht natürlich Hochbetrieb….

…wenn das eine oder andere geschmacklich vielleicht auch ein bisschen verrutscht wirkt…

Lingen

..aber doch ganz nüüdlich!

Honfleur

Also: Bleiben Sie unverdrossen und suchen Sie 2024 das Heitere im Leben, auch wenn es manchmal durchaus abwesend scheint!

momo