Tipp 11: Der Bastard von Istanbul

Stopp! Ich weiß, es gibt in diesen Tagen einen neuen Roman von Elif Shafak. Ich rate, erst einmal diesen zu lesen, um sich einzudenken und einzufühlen in Shafaks Stil. Zugegeben: Der Bastard von Istanbul hat kleine Schwächen, die dadurch entstehen, dass schwerwiegende Themen (Völkermord an den Armeniern, inzestuöse Vergewaltigung) ziemlich leichtfüßig daherformuliert kommen. Trotzdem lesen!

Sizilien anders als Goethe

An jeder Ecke und in jedem Reiseführer bekommen Sie erläutert, dass Goethe dort war oder nicht, was er wie toll oder untoll gefunden hat. Du meine Güte: Sizilien war und ist absolut eine Reise wert! Natürlich hat sich einiges getan, seitdem Goethe dort war, aber vieles ist noch genauso geblieben wie er es gesehen hat. Die absolut sehenswerten Tempel der griechischen Antike zum Beispiel, aber Sie sollten auch einmal sehen, was die (Teil-)Entmachtung der Mafia mit Palermo gemacht hat!

Tipp 10: Alles von Ralf Rothmann

Einen Autor „verkehrt herum entdecken“. Eigentlich zunächst ein Zufall. 2009 regelrecht über „Feuer brennt nicht“ von Ralf Rothmann gestolpert, weil die DDR-Thematik mich interessierte: Ein Ehepaar zieht 20 Jahre nach der sogenannten „Wende“ an den Müggelsee. Die Beschreibung der Befindlichkeit von Wolf, einem alternden Schriftsteller und einer sich entwicklenden Dreiecksgeschichte ist mit so beiläufiger Lakonie geschildert, dass der Ton, den Rothmann anschlägt, mich völlig gefangen genommen hat. „Diese Fähigkeit, dichte Atmosphäre mit kargen Mitteln zu erzeugen, hat der Autor doch sicherlich schon länger kultiviert, die ist nicht neu!“,  dachte ich und fing an der Reihe nach (jetzt richtig herum), alles von ihm zu lesen.

Texte zu Tod und Leben

In dem Gedicht „Reklame“ (1956) von Ingeborg Bachmann geht es um die oberflächliche Welt des schönen Scheins: „Sei ohne Sorge ohne Sorge“. Seit 2008, dem Todesjahr von Jutta Heid, verfolgt mich dieses „Was aber…“ angesichts eines Endes und „wohin tragen wir…unsere Fragen und den Schauer aller Jahre…wenn Totenstille eintritt“ immer wieder und hier soll der Ort sein, darüber zu reden.

Zwergobst: Beiträge zur pädagogischen Front.

„Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung erzeugt nur Zwergobst“ (Lichtenberg) Nachrichten, Ansichten und Einschätzungen zur pädagogischen Front Cystrose (Cistus) entfaltet sich, knittert dabei, wird auf ihre Art und Weise schön, bekommt Insektenbesuch…Häufig sind Pflanzenmetaphern für pädagogische Prozesse bemüht worden. Mit der Entfaltung ist es da so eine Sache, wenn man mit 10 Jahren schon in „nicht so schön“, „mittelschön“ (neuerdings sogar fälschlich „oberschön“) und „ganz schön“ sortiert werden würde.